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Von der Idee zur Geschichte 

Mit dem Zettelkasten zur Story

Videoeinsteiger verlagern die Arbeit an dem Storyfahrplan gern auf einen

Zeitpunkt nach den Dreharbeiten. Sie leben mit der Hoffnung, das gedrehte

Material zu schneiden und so zu sortieren, dass dabei ihre Videostory ent­

steht. Häufig erleben sie dabei eine herbe Enttäuschung. Einstellungen feh­

len. Wichtige Fragen im Interview mit einem Protagonisten – vergessen. Ein­

stellungen passen nicht aneinander. Nachdrehen ist häufig keine praktikable

Option. Der Drehort zu weit entfernt, das Ereignis nicht wiederholbar – alles

sehr schade.

Zu wenig Gedrehtes ist tragisch, also lieber die Kamera auf alles und jeden

draufhalten und los? Auch diese Strategie birgt Risiken und garantiert kein

Erfolgsvideo. Zu viel gedrehte Einstellungen oder ganze Sequenzen wegzu­

werfen, schmerzt unendlich. (Zu viel) gedrehtes Material verleitet dazu, es

auch zu verwenden. Videos inhaltlich zu überfrachten, sie langatmig oder

gar langweilig zu machen – das möchtest du weder dir noch den künftigen

Zuschauern antun.

Wie also entsteht ein guter Fahrplan für ein Video? Mit der Verwendung

hilfreicher Werkzeuge konntest du bereits Erfahrungen sammeln. Das wird

beim Fahrplanentwurf nicht anders sein.

Als erprobte Hilfsmittel kommt dabei (spezielle) Schreibsoftware zum Ein­

satz oder ein Päckchen Karteikarten. Um zusätzlichen Einarbeitungsauf­

wand zu vermeiden, sollten Videoeinsteiger auf die Verwendung spezieller

Software verzichten. Deine Rechercheergebnisse hast du auf einem Blatt,

nein, auf vielen Blättern erfasst.

Jedes einzelne Rechercheergebnis überträgst du auf eine Karteikarte.

Abb. 3.2: Story auf Karteikarten  – Einsortieren – Aussortieren – Umsortieren